Wing Chun
WU-
von Thieu Quan Alex Mach
Bremen Nov. 2013
Vorwort
Voller Tatendrang machte ich mich auf meine schriftliche Ausarbeitung für meine Prüfung zum Wing Chun Assistenz-
Mein erster Anlauf endete mit der Überschrift „Wing Chun”. Zu mehr war ich an diesem Tag nicht im Stande, denn ich entschied mich, die gesamte Planung der letzten Wochen über Bord zu werfen und einen komplett anderen Stil zu benutzen.
Dieses Werk wird keine distanziert-
Mein Name ist Thieu Quan Mach und das ist meine Geschichte.
Wie alles begann
Das erste Mal, als ich von Wing Chun (Wing Tzun, WT) hצrte, hatte ich nicht die geringste Ahnung was diese Kampfkunst von anderen Kung Fu Arten unterscheidet und dass ich eines Tages davon trהumen sollte, spהter selbst ein Wing Chun-
Angetan von der Schnelligkeit und Präzision, die ich sah, erzählte ich Freunden von einem tollen Film, der bald erscheinen sollte. Darunter waren die Zwillingsbrüder Jouel und Shaquil, die schon viele Jahre Kampfsport trainierten. In ihrem Streetfight Verein wurden auch Wing Chun Elemente unterrichtet und angewandt. Sie waren es, die mir die ersten Übungen, so genannte Drills, zeigten. Von ihnen lernte ich auch das Fundament von Wing Chun, nämlich den Vorwärtsdruck. Sie brachten mir alle WT Techniken bei, die sie kannten und legten mir ans Herz, mich nach einer Kampfkunstschule umzusehen um professionell WT zu lernen, aufgrund vermeintlichen Talents.
Doch wegen dem Abitur und der Zeit, die das Lernen beanspruchte, entschied ich mich zu warten, was ich heute bereue, denn erst zwei Jahre später, fing ich mit meinem Training an der Wu Sao Kampfkunstschule an. In der Zwischenzeit schloss ich die Schule ab und begann mein Studium. Der Alltag machte sich breit und mir fehlte mehr und mehr körperliche Aktivität, also schaute ich mich nach einer spannenden Sportart um. Viele schlugen mir das Fitnessstudio vor, allerdings war und ist mir das monotone Gewichte heben zu langweilig.
Schließlich traf ich auf einer Feier auf meinen Cousin Leslie, dem es genau so ging wie mir. Er sah kürzlich den Film Ip Man und war dermaßen fasziniert, dass er über nichts anderes mehr reden konnte. Ich erinnerte mich an meine damalige Euphorie WT zu lernen, also entschlossen wir gemeinsam die Kung Fu Welt unsicher zu machen. Voller Tatendrang meldeten wir uns für Probetrainingseinheiten an diversen WT-
Zu allererst waren wir an der WT.. (Name entfernt). Das Training gefiel uns anfangs gut, allerdings waren die Gruppen für uns deutlich zu groß, so dass jeder einzelne nur sehr wenig Kontakt mit den Trainern, geschweige denn mit dem Meister, hatte. Dementsprechend war die Lehrstunde nicht abwechslungsreich genug und wir bekamen bei unserem ersten Probetraining zu wenige Eindrücke.
Also suchten wir weiter und fanden WT.. (Name entfernt). Das Training war vergleichsweise sehr sportlich. Wir machten Aufwärmübungen, anstatt der Form Siu Nim Tao, was unserer Meinung sehr merkwürdig für eine WT Schule war. Auch die Schlagtechnik, die Kettenfauststöße, waren abgewandelt. Trotzdem nahmen wir alle Trainingsinhalte offen auf und führten die Techniken so durch, wie der Meister sie uns gezeigt hatte, mit schnellen und guten Ergebnissen. Das WT System lag uns beiden so sehr, dass die anderen Schüler uns nicht glaubten, dass wir Anfänger waren, was uns in unserem Ego und Stolz sehr aufbaute. Wir beendeten die Trainingseinheit mit gemischten Eindrücken. Einerseits gefiel die Abwechslung zwischen Fitness und WT, andererseits waren wir kritisch gegenüber dem vom Meister entwickelten System (Name entfernt) WT. Der stolze Preis von über 60€ Monatsbeitrag, war ein weiteres Gegenargument für diese Schule.
Die Suche verlief nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten und ich fing an das Thema Kampfkunst zunächst ruhen zu lassen, bis ich durch einen Bekannten von einem guten Kick-
Nach Monaten hartem Training, geprägt von Abhärtung, unzähligen Schlag-
Einige Zeit verging und ich verstand die Wichtigkeit von Kampfdistanzen und lernte den Körper meiner Kontrahenten besser zu lesen um Angriffe voraus zu ahnen und zu kontern. Mittlerweile gehörte ich zu den Fortgeschrittenen und das Training zielte hauptsächlich auf Ringkämpfe ab, welches mein Bild vom Verein fundamental änderte. Das Sparring geriet nun oft außer Kontrolle. Verletzungen waren die Tagesordnung, da durch Aufsteigen in höhere „Ränge” auch die Brutalität und Rücksichtslosigkeit zunahm. Jeder Tag hinterließ einen bitteren Beigeschmack, obwohl ich von Sparring zu Sparring dazu lernte.
Wir trainierten immer mehr gegeneinander anstatt miteinander und aus der anfänglichen brüderlichen Trainingsatmosphäre wurde ernste Rivalität. Irgendwann stellte ich mir die Frage, ob diese Art des Trainings die Richtige für mich ist. Nach gut neun Monaten, entschloss ich mich den Verein zu verlassen. Wie viel mir das Kick-
Das Thema Kick-
Die Wu-
Mir war klar, vom actionreichen Kick-
Leslie stellte mir im August 2012 die Wu-
Meine erste Probestunde bei Wu-
In der Nacht reflektierte ich die gesammelten Eindrücke. All das, was ich beim Kick-
Wing Chun – Kunst der Selbstverteidigung
Das Erste was einem klar sein muss, wenn er/sie Wing Chun erlernt, ist, dass es ausschließlich zu Selbstverteidigungszwecken oder im kontrollierten Austausch der Künste angewendet werden sollte. Sifu Andreas achtet auf die Auswahl seiner Schüler und stellt sicher, dass diese die erlernten Techniken nicht missbrauchen. Nur wer diese Voraussetzung verinnerlicht, kann das WT System vollständig verstehen. In meinem Fall passte diese Bedingung genau zu der Motivation, wieso ich eine Kampfkunst lernen wollte.
Die Theorie
Am Anfang jeder Einheit findet eine traditionell chinesische Begrüßung statt. Dabei verbeugen sich Meister und Schüler voreinander. Eine Hand wird zu einer Faust geschlossen, die zweite liegt offen auf der anderen. Dieses Ritual ist ein Zeichen von gegenseitigem Respekt. Gleichzeitig symbolisieren die Hände das Ying und Yang (das Harte und Weiche im Gleichgewicht).
Unmittelbar danach beginnen alle mit der ersten Form Siu Nim Tao, was übersetzt „die kleine Idee” bedeutet. Allerdings ist diese gar nicht so klein, denn sie beinhaltet alle Grundbewegungen des WTs, wie Sifu oft zu sagen pflegt. Darunter die Grundstellung IRAS (Internal Rotated Adduction Stance), sowie fast sämtliche Armtechniken mit den richtigen Winkeln, Abständen und Ausrichtung. Anschließend folgt für die Fortgeschrittenen das Chum Kiu, die zweite Form, welches chinesisch für „die Brücke suchen” ist. In dieser werden die Armtechniken durch die Schrittarbeit ergänzt. Als Neuzugang verstand ich nur wenig darüber.
Die Anfänger werden stets vom Sifu oder einem Trainer des Wu-
Die Handlösetechniken sind ideal um ein erstes Verständnis von WT zu erlangen, denn dabei ist es wichtig flexibel zu sein und mit den Impulsen des Gegners zu arbeiten. Generell ist der Tastsinn die zentrale Größe im WT-
Nachdem wir die Handlösetechniken und einige weitere (Befreiung aus Würgegriffen und Reaktion auf Rempelei) für diesen Tag abgeschlossen hatten, waren wir sehr interessiert an der Theorie. Diese besteht im WT aus folgenden Prinzipien:
Die Kampfprinzipien
Ist der Weg frei, stoße vor!
Hast du Kontakt, bleibe kleben!
Ist der Druck zu stark, gebe nach!
Zieht der Gegner zurück, folge ihm!
Die vier Kampfprinzipien erklären Verhaltensweisen eines WT-
Die Kampfprinzipien und die mit ihnen verbundenen Übungen, sollen den eigenen Körper sensibilisieren, mit eingehenden Impulsen arbeiten zu können und sind somit eine Schulung des Tastsinns.
Eine Trainingsmethode ist die der „gespannten Feder”, die Leslie und ich im Anschluss der Kampfprinzipien lernten. Dabei übte er mit der Hand Vorwärtsdruck auf meinen Unterarm und ich auf ihn aus. Nahm er seine Hand von mir, sollte ich mit einem Handflächenstoß nach vorne reagieren. Mein Arm verhielt sich in dieser Übung wie eine Sprungfeder, die nachgibt wenn der Druck zu groß ist und nach vorne schießt wenn die Spannung aufgelöst wird. Mir fiel auf, dass die freigelassene Energie größer war, als der Vorwärtsdruck den ich Leslie entgegenbrachte. Genau dieser Effekt wird unter anderem in den Kraftprinzipien erklärt.
Die Kraftprinzipien
Befreie dich von deiner Kraft!
Befreie dich von der Kraft des Gegners!
Nutze die Kraft des Gegners!
Füge deine eigene Kraft hinzu!
Wie die traditionelle Begrüßung, basieren auch die Kraftprinzipien auf das Ying und Yang. Im Wing Chun wird von einem Gleichgewicht zwischen der Loslösung und dem Einsatz der Kräfte gesprochen. Der Praktizierende darf also nicht zu hart, aber auch nicht zu weich sein. Um diese Balance zwischen Druck und Sensibilität zu finden, dürfen die Muskeln nicht zu stark angespannt sein. Der WT-
Wing Chun in der Offensive
Neben der Möglichkeit eingehende Angriffe zu verwerten, hat der WT Kämpfer eine breite Palette an Schlagtechniken, die er benutzt, sobald er durch die Deckung des Gegners gelangt. Der wohl bekannteste Angriff im Wing Chun ist der Kettenfauststoß (die Kettenfauststöße). Die Bezeichnung beschreibt die Art und Weise wie der WT-
Des Weiteren gilt die Devise: „hart auf weich und weich auf hart”. Das bedeutet, dass weiche Körperteile wie beispielsweise der Hals mit der Faust oder mit der Handkante attackiert, während Angriffe gegen das Gesicht (hart) überwiegend mit der offenen Hand durchgeführt werden. Sifu Andreas Hagedorn erklärt diese Vorgehensweise mit der Anpassungsfähigkeit der geöffneten Hand. Schlägt jemand mit der Faust gegen das Gesicht eines Gegners, kann er sich leicht an seinen Zähnen verletzen. Eventuell können dabei gefährliche Keime in den eigenen Körper gelangen, sodass er selbst im Nachhinein viel schwerer verletzt ist als der andere. Die offene Hand verhält sich hingegen flexibel, was die Chancen solch einer Ansteckung verringert. Zudem bevorzugt Sifu den Einsatz von Handkantenschläge.
Generell sind im Wing Chun die weichen Körperteile (Hals, Ohren, Augen, Nase, Genital, Leber, Nieren etc.) Ziele von Angriffen, da diese sehr empfindlich sind und sich nicht oder nur schwierig abhärten lassen. Selbstverteidigung ist nicht nur Defensivverhalten, sondern unter Umständen auch das schnelle und effektive Ausschalten potenzieller Gefahren.
Die Schrittarbeit
Schon in der ersten Form Siu Nim Tao, lernen WT-
Bei der Schrittarbeit ist dann zu beachten, dass bei Angriffen mit dem rechten Arm, auch mit dem rechten Bein vorangegangen wird und umgekehrt. Ist der Schritt erfolgt, wird der Großteil des Körpergewichts auf das hintere Bein gesetzt, sodass das Vordere flexibel genug ist, um zum einen damit zutreten zu können, ohne seinen Schwerpunkt verlagern zu müssen. Zum zweiten erhält der WT-
Wie wichtig die Schrittarbeit im Wing Chun auch ist, es gilt immer: „Arm-
Übungsmethoden
Was mich persönlich sehr am WT faszinierte, war dass ich schon an meinem ersten Tag bei Wu Sao, die theoretischen Ansätze, die ich bis dahin kennen gelernt hatte, in fast allen Übungen wiederfand. Natürlich verstand ich damals nicht das Gesamtkonzept. Erst mit der Zeit sammelte ich das Wissen was ich heute habe. Dabei war Sifu Andreas nicht mein einziger Lehrer, sondern auch die anderen Schüler, mit denen ich mehrmals in der Woche zusammen trainierte. Durch praktische Anwendung erlernter Techniken, werden einem erst klar, wie wichtig die Prinzipien und Regeln des Konzepts sind. Mittlerweile bin ich seit einem Jahr und vier Monaten an der Wu-
Einstieg
Ganz zu Anfang, also am ersten Tag, beginnt fast jeder Schüler mit den Handlösetechniken und Übungen zum Verstehen der Kampfprinzipien.
Anwendungen
Darauf folgen die Anwendungen. In den Anwendungsübungen werden verschiedene Situationen nachgespielt, meistens Eins-
Die Anwendungen werden entweder im längeren Partnertraining durchgeführt oder gemeinschaftlich. Im Letzteren bilden die Schüler eine Doppelreihe. Eine Seite greift innerhalb eines Intervalls, mehrmals an und die andere führt die notwendige Technik aus. Endet die Zeitspanne, rücken alle Schüler um einen Platz weiter. Der Vorteil der Doppelreihe liegt darin, dass jeder mit jedem trainiert. Das ist wichtig, weil die Impulse und die zu attackierenden Bereiche von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Geschlecht, Körperbau, Größe usw. spielen dabei eine große Rolle.
Lat-
Oft sollen die Schüler gegen Ende einer Trainingseinheit, die erlernten Techniken aus den Anwendungen im Lat-
Die Übung selbst beginnt mit den Beinen. Einer der Schüler zielt mit einem Tritt auf die Mitte seines Kameraden. Der andere macht einen Kontertritt gegen die Innenseite des Oberschenkels. Danach setzen beide ihre Beine ab, verlagern das Gewicht auf das hintere Bein und halten Schienenbeinkontakt. Gleichzeitig erfolgt mit den Armen ein stetiger Schlagabtausch, indem beide Kettenfauststöße als Angriff und Verteidigung nutzen. Aus dieser Situation lassen sich unzählige Techniken durchführen, auf die der Trainingspartner reagieren muss, um nicht getroffen zu werden. Auch Tritte sind erlaubt, deswegen darf der Kontakt der Beine nicht unterbrochen werden, denn auch hier muss der Tastsinn trainiert werden. Dafür ist eine gewisse Grundspannung erforderlich, welche durch Anheben der Hacken entsteht.
Abschlussübung
Um die Schüler zusätzlich körperlich fit zu halten, werden zum Ausklang verschiedene Abschlussübungen gemacht, die von Tag zu Tag variieren. Häufig werden eine Minute lang, durchgehend Kettenfauststöße gegen Wandpratzen gemacht. Dabei sollen die Schüler in den letzten 15 Sekunden, ihre letzten Kraftreserven mobilisieren und mit voller Geschwindigkeit zuschlagen. Daneben hat Sifu Andreas allgemeine Fitnessübungen zur Auswahl um seine Schüler ins Schwitzen zu bringen.
Dan-
Neben den Anwendungen und dem Lat Sao, welche beide Kampfsituationen simulieren, gibt es spezielle Übungen, die den Tastsinn trainieren. Die am meisten dafür geeignete Trainingsmethode im Wing Chun ist das Chi-
Die Schrittarbeit wird im Dan-
Das Dan-
Die Schülergrade
Die Fähigkeiten werden im Wing Chun in Schülergraden (SG) gemessen. Ähnlich wie bei anderen Kampfkünsten, steigen die Anforderungen von Stufe zu Stufe. Angefangen beim Basisprogramm (SG 1-
SG:1
Für den ersten SG, muss ein Schüler die erste Hälfte des Siu Nim Tao, sowie einen Teil des Dan-
SG:2
Der zweite SG erfordert, dass der Schüler das gesamte Siu Nim Tao, sowie eine Erweiterung des Dan-
SG:3
Die Prüfung zum dritten SG ist im Vergleich zu den ersten beiden, sehr viel umfangreicher. Das Dan-
Zudem muss der Schüler die erste Hälfte des Chum Kiu beherrschen. Wie im Dan-
SG:4
Der vierte SG schließt das Basisprogramm ab. Nochmals kommen im Dan-
Hälfte beinhaltet neben zusätzlichen Arm-
Obgleich jemand die Grade 1-
Das Wu-
Vor einigen Monaten absolvierte ich die Prüfung zum vierten SG und befinde mich derzeit im Training für die fünfte und sechste Stufe. Sifu Andreas entscheidet nach Können des Einzelnen und nicht nach Graduierung, welche WT-
Nichtsdestotrotz habe ich an jeder Prüfung teilgenommen, an der ich konnte. Meine Dritte absolvierte ich sogar im Einzeltraining mit Sifu Andreas, da ich den regulären Lehrgang, aufgrund des Lernaufwands durch das Studium, verpasste. Meine hohe Motivation im Wing Chun Fortschritte zu machen, blieb bei den anderen Schülern nicht unbemerkt. Schon in meinen ersten Monaten, hatte ich das Gefühl, mich unter den Anfängern als Ansprechpartner bei Fragen zu Trainingsinhalten, zu etablieren. Diese Rolle erfüllt mich bis heute mit Stolz und ich empfinde große Freude daran, mein Wissen zu teilen und meine Kameraden zu motivieren, immer 100% beim Training zu geben. Irgendwann reizte mich der Gedanke, Teil des Wu-
Am kommenden Wochenende werde ich neben der Prüfung zum fünften SG, auch meine Assistentenprüfung machen.
Schlusswort
Seit über einem Jahr trainiere ich nun Wing Chun an der Wu-
Ich erinnere mich noch gut an das gemeinsame Training. Wie in chinesischen Kung Fu Filmen erlernten zwei Cousins gemeinsam eine Kampfkunst. Wir waren totale Klischee-
Sein Aufhören bedauere ich sehr, doch hatte das keine Auswirkung auf meinen Ehrgeiz. Ich komme noch immer regelmäßig zu Wu-
An der Wu-
Ich bin sehr dankbar dafür ein Schüler von Sifu Andreas Hagedorn sein zu dürfen. Zudem möchte ich meine Kameraden Rafael, Eddy, Sebastian, Conny, Jan und Sergej hervorheben, von denen ich viel gelernt habe und lernen werde.
Für die Zukunft hoffe ich irgendwann einmal den Meistergrad zu erreichen. Mir ist klar, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, doch schon jetzt merke ich, welchen Einfluss Wing Chun auf meinen Alltag und meine Einstellung hat. Es vergeht nicht ein Tag, in dem ich keine WT-
Beispielsweise gerieten meine Freunde und ich in der Silvesternacht 2012, in einen Streit mit einer anderen Gruppe. Der Konflikt wurde hitziger und eskalierte. Während ich mich früher ohne zu zögern in die beginnende Schlägerei gestürzt hätte, habe ich stattdessen den Angreifer abgewehrt und meine Begleiter zum Verlassen des Schauplatzes angeregt. Die Situation beruhigte sich, als ich mich mehrmals für unser Verhalten entschuldigte, obwohl die anderen zuerst provozierten. In dem Moment war mir das allerdings egal. Ich wollte lediglich, dass niemand verletzt wird.
Wing Chun hilft mir nicht nur körperlich fit zu bleiben, sondern stärkt gleichzeitig meinen Geist. Ich habe in meinem Leben noch vieles vor mir und bin mir sicher, dass die Kampfkunst mich noch lange begleiten wird.